Was macht die Raubmilbe T. pyri so beliebt?
Typhlodromus pyri (T. pyri) ist eine Raubmilbe, die äusserst erfolgreich in ökologischen Schutzsystemen für Weinberge und Obstgärten eingesetzt wird. Den Winter überleben nur die trächtigen Weibchen. Im Frühjahr, wenn es wärmer wird, werden die Weibchen jedoch aktiv. Zu dieser Zeit sind sie am intensivsten auf der Suche nach der Beute: nach überwinternden Eiern, nach schlüpfenden Milbenlarven oder nach erwachsenen Milben aus der Familie der Eriophyidae. Auf dieser Weise wird die Schädlingspopulationsdichte bereits zum Beginn der Vegetationsperiode auf nahezu Null reduziert.
Später überlebt T. pyri mithilfe alternativer Nahrungsquellen. Es unterdrückt Schädlingsbefall innerhalb weniger Wochen und verhindert so Schäden an Weinreben oder Obstgärten. Auf dieser Weise hält es die Population schädlicher Milben der Familien Tetranychidae und Eriophyidae dauerhaft deutlich unter der Schädlichkeitsschwelle.
Erwachsene Tiere und Nymphen von Typhlodromus haben 8 Beine, während die Larven nur 6 haben. Sie legen etwa 0,3 mm große Eier auf Pflanzentrichomen oberhalb der Blattoberfläche ab, um sich vor Fressfeinden ihrer eigenen oder verwandter Raubmilbenarten zu schützen.
Eine genaue Artidentifizierung ist nur mit einem Hochleistungsmikroskop möglich, vorzugsweise unter Laborbedingungen, da hierzu weitere Beobachtungen erforderlich sind. Wichtige Anhaltspunkte sind beispielsweise die Lage, Anzahl und Grösse der Stacheln am Körper, die Körperform oder die Geschlechtsorgane.
Welche Schädlinge kann Typhlodromus pyri besiegen?
Zu den Raubmilben zählen die Spinnmilbe, die Obstmilbe, die Gallmilbe, die auch die Pfirsichkräuselkrankheit verursacht, sowie die Rebenpockenmilbe, die für die Rebenpocken verantwortlich ist. T. pyri ernährt sich von anderen Milbenarten, Eiern verschiedener Insektenarten und Larven kleiner Insekten wie Thripsen. Wenn diese Beute nicht verfügbar ist, können sie sich auf Pollenkörnern verschiedener Pflanzenarten vermehren.
Eine weitere alternative Nahrungsquelle sind z. B. das Myzel und die Sporen von Pilzen oder flüssige Exsudate von Pflanzen, z.B. an der Rebe. Wenn keine der oben genannten Nahrungsquellen zur Verfügung steht, können die Milben mehrere Wochen ohne Nahrung überleben und müssen nur trinken, indem sie Pflanzenzellen anstechen und deren Inhalt aussaugen. Auf diesem Weg sind sie in keinster Weise schädlich!
Dank diesen Merkmale sinkt die Populationsdichte des Raubtiers Typhlodromus pyri bei Beutemangel in etwa 100 Tagen auf die Hälfte. Umgekehrt verdoppelt sich bei ausreichend hochwertiger Beute die Populationsdichte innerhalb von 17 Tagen. Eine weitere interessante Tatsache ist, dass die Weibchen bei ausreichend Beute etwa 70 % ihrer Eier legen. Bei Beutemangel sinkt der Weibchenanteil auf 30 %. Dieses Phänomen weist auf die Fähigkeit der Weibchen hin, das Geschlechterverhältnis ihrer Nachkommen zu kontrollieren. Diese Parameter haben jeweils einen erheblichen Einfluss auf die allgemeine Bevölkerungswachstumsrate. Sie ermöglichen ein erfolgreiches Überleben der Population bei minimalen Nahrungsressourcen, was für den Züchter einen erfolgreichen biologischen Schutz – also die Kontrolle der schädlichen Milben – bedeutet.
An einem Tag saugt eine weibliche Raubmilbe 3 bis 8 erwachsene Milben und 40–80 Milben aus der Familie Eriophyidae aus. Dank diesen Eigenschaften ist T. pyri in der Lage, den Befall schädlicher Milben im Weinbau und Obstbau äusserst wirksam zu kontrollieren. Es handelt sich um die bisher einzige in Mitteleuropa bekannte Art aus der Familie der Phytoseiidae. Im Gegensatz zu anderen Arten seiner Familie ist er in der Lage, sogar in schonender bewirtschafteten Obst- und Weingärten zu überleben.
Za jeden deň samica dravého roztoča vysaje od 3 do 8 dospelých jedincov roztoča a 40-80 roztočov z čeľade Eriophyidae. Vďaka týmto vlastnostiam je T. pyri schopný mimoriadne účinne regulovať množstvo škodlivých roztočov na réve a v ovocných sadoch. Doposiaľ je to jediný známy druh čelade Phytoseiidae v strednej Európe. Na rozdiel od iných druhov svojej čeľade je schopný prežívať i v šetrnejšie ošetrovaných sadoch a viniciach.
Thyplodromus = blinder Läufer
Erwachsene Tiere, Nymphen, Larven und Eier haben weisse Farbe, im Falle des Befalls durch Fruchtmilben schimmert eine karminnrote Farbe durch den Verdauungstrakt von Erwachsenen und Nymphen. Die Körpergrösse eines Erwachsenen beträgt etwa 0,7 mm. Kennzeichnend für sie sind sehr schnelle, hektische Bewegungen, die dieser Milbengruppe ihren Namen gaben.
Typhlodromos bedeutet auf Griechisch „blinder Läufer“. Beim Laufen tasten die Milben mit ihren Klebsschere ihre Beute ab. Ein weiteres charakteristisches Merkmal, das bei direkter Sonneneinstrahlung beobachtet werden kann, ist ihr „Glanz“ auf der Rückenpartie ihres Körpers.