Die Geschichte eines kleinen Samenkorns – wie beginnt alles? Am Anfang war das Wort. In diesem Wort war eine Information verborgen. Diese Information war in eine Hülle gehüllt, und in dieser Hülle lag ein Code. Ein Code, der bis heute bewahrt wird. Immer noch dieselbe Information wohnt in diesem winzigen Wunder inne, manchmal kaum sichtbar, in verschiedensten Formen, Farben und Größen auftretend.
Die Geschichte eines kleinen Samenkorns – wie beginnt alles?
Wie viele Informationen sind in diesem einen kleinen Samenkorn verborgen?
Wie vollkommen ist dieses kleine Gerät, das seit ewigen Zeiten dieselbe Information bewahrt?
Diese Information ist unveränderlich. Egal, wie sich die Welt dreht. Millionen von Jahren hat sich dieses kleine Samenkorn nicht verändert. Immer noch wächst daraus dieselbe Pflanze. Eine Pflanze mit denselben Formen, Farben, Größen und Geschmäckern ihrer Früchte.
Nichts auf dieser Welt konnte die Information verändern, die ihm am Anfang mitgegeben wurde. Alles ist im Voraus bestimmt. Es ist ein großes Programm.
Ein Programm, das jemand im Voraus festgelegt und geplant hat. Er hat den Code eingegeben, wie die Pflanze wachsen wird, wann sie keimt, wie ihre Blüten aussehen, welche Formen ihre Früchte haben, wie sie schmecken und wie oft sie Frucht tragen wird.
Er bestimmte ihre Größe, ihr Alter und ihren Zweck. Doch damit das Samenkorn keimen kann, muss es sich mit allen Elementen verbinden.
Alle Gärtner wissen: Ohne Erde, Wasser, Luft und Sonne wird das Samenkorn niemals keimen.
Wer ist das fünfte Element?
Dieses Element ist der Mensch – ein lebendiges Wesen. Denn letztlich sind genau für ihn diese kleinen Samenkörner geschaffen – sie schenken ihm Sauerstoff, Nahrung, Freude, Vergnügen und bieten ihm ein Zuhause.
Denn welchen Sinn hätte eine Blume auf der Erde, wenn sie niemand streicheln, sich an ihr erfreuen könnte? Wozu würde sie wachsen, wenn niemand auf der Welt einen Nutzen aus ihr ziehen würde? Für wen würde sie wachsen? Einfach so, ohne Sinn?
Nichts auf dieser Welt geschieht ohne Grund. Alles, was auf der Welt geschieht, hat eine bestimmte Ursache. Wozu würde ein Apfelbaum wachsen, wenn niemand seine Früchte essen könnte? Niemand würde sich an seinen Früchten, an ihrem Geschmack oder Aussehen erfreuen.
Niemandem würde er nützlich sein. Das ergäbe keinen Sinn. Wozu würden Bäume in den Wäldern wachsen, wenn sie keinen Sauerstoff produzieren und keine Früchte für die anderen Lebewesen des Waldes liefern würden?
Alles hängt miteinander zusammen und alles hat seine Bedeutung.
Im Samenkorn ist eine gewaltige Information verborgen. Ohne diese Information würde die Pflanze niemals wachsen. Diese Information ist unveränderlich. Dasselbe Samenkorn, dieselbe Pflanze, bringt wieder dasselbe Samenkorn hervor – und immer wieder mit derselben Information. Wie genial ist dieser Mechanismus!
Nur ein einziges Wesen auf dieser ERDE hat die Möglichkeit, die in ihm verborgene Information zu verändern. Dieses Wesen ist der Mensch. Nur er hat die Macht, ihr Aussehen, ihren Geschmack, ihre Größe, Form und Widerstandsfähigkeit zu verändern. Ja, der Mensch ist bereits weit gegangen in seinem Spiel mit der Natur. Doch die Frage bleibt: Haben wir durch diese Veränderungen wirklich bessere Ergebnisse erzielt als mit der ursprünglichen Art? Wie viele ursprüngliche Pflanzenarten, deren Früchte wir täglich konsumieren, wachsen noch heute auf dieser ERDE in unveränderter Form?
So hat der Mensch viele Hybride geschaffen – und sich dabei immer weiter vom Ursprung entfernt. Deshalb ist es notwendig, die ursprünglichen Arten zu suchen und für künftige Generationen von Gärtnern zu bewahren.
Weltweit entstehen viele Saatgutbanken, die versuchen, diese Samen zu erhalten.
Im Internet finden wir Saatgutbanken, bei denen man sich Samen leihen kann – und im nächsten Jahr gibt man sie einfach wieder zurück, aus den Samen der eigenen neuen Pflanzen.
Diese Banken ermöglichen es allen Gärtnern, auch ihre eigenen Samen zur Erhaltung, zum Tausch oder zur Leihe anzubieten. Obwohl es weltweit einige Konzerne gibt, die genau diese Samen aus der Welt schaffen wollen, um uns stattdessen ihre GVO-Samen (Gentechnisch veränderte Organismen) aufzuzwingen, die sich nicht selbst vermehren können. Diese Samen sind auf den Menschen angewiesen. Genauer gesagt: auf die Firma, die sie besitzt.
Es ist beinahe eure ausdrückliche Mission, liebe Gärtnerinnen und Gärtner, die ihr Pflanzen zu eurem Vergnügen, zum Wohl eurer Familie und zur Freude eurer Umgebung anbaut – diese Pflanzen zu bewahren. Es gibt auf der Welt nur noch sehr wenige ursprüngliche Orte, Pflanzen- und Tierarten. Die Welt verändert sich – und wir mit ihr. Und mit uns verändern sich auch diese Samen.
Es ist leicht, etwas zu verändern – aber sehr schwer, es rückgängig zu machen
So wie wir die Zeit nicht zurückdrehen können, können wir auch keine ausgestorbene Art zurückholen oder eine veränderte Information wiederherstellen. Ich nehme an, dass Menschen, die gärtnern – ob auf dem Balkon, am Fenster, im kleinen Garten oder auf dem Feld – diese Pflanzen nicht aus geschäftlichen Gründen anbauen, sondern aus Freude. Sie widmen sich dem Gärtnern, um ihre Familie mit gesunden, schmackhaften und ursprünglichen Früchten zu ernähren.
Deshalb gehe ich auch nicht davon aus, dass ihr, liebe Gärtnerinnen und Gärtner, chemische Mittel oder andere Substanzen zur Bekämpfung von Unkraut oder Schädlingen verwendet. In den kommenden Artikeln werden wir uns nicht damit beschäftigen, welches chemische Mittel für welchen Zweck geeignet ist. Denn das hätte keinen Sinn. Dann könnten wir gleich in eine der Supermarktketten gehen und uns diesen chemischen Cocktail dort kaufen.
Aber auch darüber werden wir sprechen – warum das so ist.
In dieser Serie werden wir uns dem Anbau ursprünglicher Pflanzenarten widmen – auf ursprüngliche Weise, ergänzt um neue Hilfsmittel und Methoden, jedoch ohne den Einsatz chemischer Stoffe.
Denn schließlich haben wir bereits genug Gifte – in der Luft, die wir atmen, im Wasser, das wir trinken, im Boden, auf dem wir leben, und sogar vor der Sonne müssen wir uns manchmal schützen. Deshalb werden wir dem Feuer kein weiteres Öl mehr hinzufügen. Diese Serie ist nicht für Chemiker gedacht. Sie ist für jene gedacht, die diese ERDE schätzen und wissen, dass gerade mit sich selbst beginnend eine Veränderung der Welt möglich ist. Danke euch, liebe Gärtnerinnen und Gärtner, für das, was ihr für diese Welt und für unsere ERDE tut. Ich wünsche euch genügend Kraft und Entschlossenheit für euer schönes und sinnvolles Schaffen. Möge niemals und nichts euer Wirken aufhalten.
Motto: Es liegt allein an dir, mein Kind, was du in dir keimen lässt. In dich habe ich meine Sehnsüchte gesät.