Apfelsägewespe

Apfelsägewespe – Hoplocampa testudinea – Larven

Hoplocampa testudinea verursachen u. a. früher Wurmbefall von Apfelbäumen. Die Larven des Schädlings überwintern im Boden in einer Tiefe von 2–2,5 cm. Die ersten erwachsenen Tiere erscheinen manchmal schon Ende April, am häufigsten jedoch Anfang Mai, wenn die Apfelbäume blühen. Kurz nach dem Schlüpfen legen die Weibchen ihre Eier mit Hilfe ihrer Legebohrer in die Kelchblätter der Apfelblüten. Nach 6–20 Tagen schlüpfen Larven aus den Eiern. Die jüngsten Larven beschädigen lediglich die Oberfläche der sich entwickelnden Frucht, so dass sich später krustige Narben auf der Frucht bilden, die beschädigte Frucht jedoch nicht abfällt.

 

 

Apfelsägewespe – Hoplocampa testudinea

Ältere Larven fressen das Innere der Früchte, die im Laufe des Junis, eins bis zwei Wochen vor dem durch den Apfelschorf verursachten Fruchtfall, abfallen. Eine Larve kann im Laufe ihres Lebens 3–4 Früchte beschädigen. Erwachsene Larven verlassen abgefallene Früchte oder sinken von nicht abgefallenen Früchten auf den Boden, wo sie überwintern. Einige Larven können die gesamte folgende Vegetationsperiode in Diapause überleben, die erwachsenen Tiere schlüpfen erst im folgenden Jahr.

 

    Praktische Empfehlungen

Ein Teil der überwinternden Larven wird durch die Bodenbearbeitung unter den Baumkronen vernichtet. Neben entomopathogenen Pilzen wird die Population der Apfelsägewespen auch von einem Parasitoiden (Lathrolestes sensator) aus der Familie der Ichneumonidae befallen. Beide Arten sind, wie die Apfelsägewespe und der oben genannte Parasitoide, in Europa heimisch. Es ist erwähnenswert, dass nach der Einführung der Apfelsägewespe in Nordamerika ihr Parasit (Lathrolestes sensator) als eine Art biologischer Schutz eingeführt wurde, da diese dort vor ihrer Einführung enorme Schäden angerichtet hatte.

Beim Schutz vor Apfelsägewespen werden weisse Klebetafeln in erster Linie verwendet, um auf die Anwesenheit ausgewachsener Tiere hinzuweisen. In kleineren Anbaubetrieben und Gärten können sie jedoch auch sehr nützlich sein, um die Zahl der Schädlinge zu verringern. Je nach Verwendungszweck muss die richtige Anzahl an Klebetafeln ausgewählt werden. Zur Signalisierung sind 3 Stück pro Obstgarten, bzw. für einzelner Block des Obstgartens, ausreichend. Der Abstand zwischen den Tafeln sollte mindestens 25 m betragen. Die Montagehöhe sollte ca. 150 cm betragen. Am besten an gut beleuchteten Bäumen mit nicht verdickter Krone, rechtzeitig vor dem Schlüpfen der erwachsenen Tiere, etwa 10–14 Tage vor der Blüte. Wir sollten 2–3 Mal pro Woche die mit weissen Klebetafeln  aufgenommenen Imago/Imagines zählen. Um die Anzahl der erwachsenen Apfelsägewespen deutlich zu reduzieren, empfiehlt es sich, je nach Kronengrösse 3–5 Stücke Klebetafeln an jeden Baum anzuhängen. Die Darstellung hinsichtlich Datum und Höhe etspricht der bisherigen Methode mit weissen Klebetafeln. Der direkte Schutz vor erwachsenen Apfelsägewespen in Form von Spritzungen erfolgt zu Blühbeginn und Blühende.

Biologischer Schutz vor Hoplocampa testudinea

  • Präparate auf Basis von Azadiracha indica (NeemAzal T/S) – am Ende des Blühens

oder:

  • Wasserextrakt aus dem tropischen Buschbaum Quassia amara, der ideale Zeitpunkt ist die Zeit des Massenschlüpfens der Larven. Dieses Termin lässt sich allerdings nur auf relativ komplizierte Weise ermitteln, entweder durch Überwachung der Entwicklung der Eier oder durch Überwachung der Summe der aktiven Temperaturen, berechnet ab Beginn der Invasion der Erwachsenen.
  • Pilzdünger (BORA) – Um die grosse Zahl der überwinternden Apfelsägewespen zu beseitigen, wenden Sie zum Zeitpunkt des Fruchtfalls im Juni Dünger auf den Boden unter den Baumkronen an.

Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt zum Schutz vor dem Apfelzünsler.